Deutsche aus Russland – historisches Treffen mit den Freien Wählern im Landtag

FREIE WÄHLER setzen sich verstärkt für Interessen der Deutschen aus Russland ein- Historisches Treffen mit der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und dem Verband der russisch sprachigen Eltern

Integrationshürden schneller abbauen – russische Studienabschlüsse und Diplome endlich anerkennen – Politische Bildung stärken. Fahn: „Wissen, wie die Politik in Deutschland funktioniert “

München. Die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion setzt sich seit Langem für die Interessen der Deutschen aus Russland ein. Jetzt kamen zum erstenmal gemeinsam Vertreter der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR e.V.), dem Verband russischsprachiger Eltern Bayerns (BVRE e.V.) sowie der FW-Jugendorganisation Junge Freie Wähler (JFW) zu einem Informationsaustausch in den Bayerischen Landtag. „Wir machen uns dafür stark, Integration erfolgreich umzusetzen“, erklärte zum Auftakt Moderator Dr. Hans Jürgen Fahn, integrationspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion. Deutsche aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion seien hierzulande von jeher gut integriert und geschätzter Teil der Gesellschaft – es gebe jedoch noch immer Sprachbarrieren und Unkenntnis über rechtliche Belange. Einig war sich die Gesprächsrunde, dass die politische Bildung (z.B. Bundes -Landeszentrale für poitische Bildung massiv (personell und finanziell) gestärkt werden müsse. Es gelte auch die Medienkompetenz zu verstärken.

Fahn verweist auf das erfolgreiche Engagement der FREIEN WÄHLER, die hierzulande hohen bürokratischen Hürden für Deutsche aus Russland abzubauen – insbesondere, wenn diese ihre in Russland erworbenen verdienten Rentenansprüche geltend machen wollten. „Wir haben die Staatsregierung aufgefordert, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, dass das geplante Sozialversicherungsabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Russischen Föderation schnell abgeschlossen wird. Dieser Antrag wurde mit großer Mehrheit angenommen.“.

Dringenden politischen Handlungsbedarf sehen Fahn und die Verbände bei der Anerkennung russischer Studienabschlüsse und Diplome. „Es ist in Zeiten massiven Fachkräftemangels nicht nachvollziehbar, dass hochqualifizierte Menschen an Verwaltungshürden scheitern und letztlich in schlecht bezahlten Jobs landen – was sich am Ende dann wieder bei der Rente rächt“, kritisierte Regina Dukart (JFW Mittelfranken). Fahn ergänzte, um Altersarmut zu verhindern, müsse auch die Generationenungerechtigkeit gegenüber vielen Spätaussiedlern beseitigt werden. Hierzu sei eine Änderung des Fremdrentengesetzes notwendig.

Für eine Förderung des Demokratie- und Staatsverständnisses junger Zuwanderer aus Russland plädierte Dr. Stefan Weinberger (JFW Fürstenfeldbruck). Hierzu sei eine Stärkung der politischen Bildung erforderlich. Fahn sagte zu, sich diesbezüglich für mehr Mittel und Personal bei der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit einzusetzen. Zur Einwanderungspolitik stellte der Abgeordnete aus dem unterfränkischen Erlenbach am Main abschließend fest, Deutschland benötige ein verbindliches Regelwerk: „Wir FREIEN WÄHLER plädieren für ein Einwanderungsgesetz mit Punktesystem nach kanadischem Vorbild. So können wir auch gezielt gut qualifizierte Fachkräfte nach Deutschland holen. Für den leergefegten deutschen Arbeitsmarkt wäre dies ein enormer Vorteil.“.

Kurzinterview:

Was muss getan werden, damit Russlanddeutsche hierzulande rasch Orientierung finden und nicht in der Fänge extremistischer Parteien geraten ?

Wir müssen uns mehr um diese Volksgruppe kümmern. Sie sind zwar schon integriert, aber es gibt immer noch viele sprachliche Barrieren und Unkenntnis rechtlicher Belange. Es mangelt oft auch noch an politischem Verständnis, wie die Politik in Deutschland funktioniert

  • Wir müssen die Generationenungerechtigkeit der Spätaussiedler beim Rentenrecht und bei der Altersarmut beseitigen. Das Sozialversicherungs- abkommen mit Russland muss verbessert werden. . Es kann nicht sein, dass diese Personen trotz harter Arbeit weniger Einkommen und weniger Rente bekommen.
  • Eine unserer wichtigsten Forderungen ist die Stärkung der politischen Bildung. Die Bundes- und Landeszentrale für politischen Bildung müssen personell und finanziell gestärkt werden. Migranten müssen besser geschult werden und einen Medienkompetenz bekommen. Das bringt den Russlanddeutschen und die Russen in Deutschland Orientierung
  • Wir müssen uns darum kümmern, dass russische Abschlüsse und Diplome in Deutschland flächendeckend anerkannt werden
  • Wir müssen die Geschichte der Russlanddeutschen in allen Lehrpläne verankern
  • Wenn wir uns um sie kümmern, werden sie uns wählen

Themen-Newsletter: Von „3. Welt“ zu „Eine Welt“

Nach dem zweiten Weltkrieg entstand für blockfreie Staaten, welche weder den überwiegend westlichen „Industrienationen“ noch den kommunistischen Staaten zuzuordnen waren, die Bezeichnung der „Dritten Welt“. Im niederländischen Breukelen wurde 1969 der erste „Dritte Welt Laden“ eröffnet. Die Intention dahinter war eine Unterstützung ökonomisch schwacher Regionen durch gerechteren Handel. Aktuell existieren alleine in Deutschland ca. 450 „Weltläden“. Es wird also nicht mehr von der isolierten dritten Welt gesprochen, sondern die Einheit der Weltbevölkerung betont. Alle Menschen, ungeachtet ihrer Herkunft, sollen die gleichen Voraussetzungen für ein glückliches Leben haben. Dabei darf keine Kategorisierung in „erste“, „zweite“ oder „dritte“ Weltbürger stattfinden.

Entwicklungshilfe oder Entwicklungszusammenarbeit?

Mittlerweile wird in Politik und Wissenschaft auch der Ausdruck der „Entwicklungshilfe“ vermieden, denn alle Partner sollen auf Augenhöhe miteinander agieren. Sogenannte „Prinzipal-Agent-Verhältnisse“, bei der ein Agent von einem Wissensvorsprung gegenüber seinem Auftraggeber profitiert und somit über Handlungsspielräume verfügt, stehen im Gegensatz zum humanistischen und gerechten Anspruch der Eine-Welt Arbeit. Der Entwicklungshelfer als Agent könnte beispielweise Entwicklungshilfe in Form von Spendengeldern an den vorgesehenen Empfänger („Auftraggeber“) zu seinen Vorteilen verwalten. Die Bedürftigkeit des Partners könnte ausgenutzt werden. Daher spricht man vermehrt von Entwicklungszusammenarbeit, wobei im Idealfall alle Beteiligten mit gleichen Informationen ausgestattet sind.

Die Anfänge der Entwicklungsarbeit

Mit der Kolonialzeit ab dem 18. Jahrhundert wurde der weiße Mann zum Sinnbild von Zivilisation. Diesen Zeitgeist dokumentiert das berühmte Gedicht „The White Man’s Burden“ (1899):

Die kolonialisierten Menschen werden hier als verdrossene Völker dargestellt, welche von ihrem Elend befreit werden müssen. Durch die Kraft des Westens könne dies erreicht werden. Es scheint selbstverständlich, dass alles nicht-westliche bekämpft werden müsse, da es rückständig sei und mit Hunger und Krankheit in Verbindung stünde. Die Fortschritte des Westens galten also als Idealbild und als Vorlage für „gute Entwicklung“. Andere Völker müssten demnach ihre Weltanschauungen, Wertesysteme und Traditionen hinter sich lassen. Menschen in anderen Regionen sich selbst zu überlassen, sodass eine eigene Art von Modernität heranwachsen könnte, passt nicht in die Ideologie der Modernisierung. Denn ein anderer Weg zu einer anderen Modernität als unserer eigenen scheint nicht vorstellbar.

Nachhaltigkeit als überdachte Antwort auf globale Missstände

Im Zuge der UN- Konferenz von Rio für Umwelt und Entwicklung im Jahre 1992 verpflichteten sich Staaten einer „nachhaltigen Entwicklung“. Die Grundlagen des Lebens für alle Menschen dieser Erde sollen garantiert werden. Zukünftige Generationen sollen Zugang zu denselben Lebensgrundlagen wie die gegenwärtigen Zeitgenossen haben.

Nachhaltigkeit wird auch räumlich definiert, wobei die Betonung auf der gleichgewichteten Rücksichtnahme auf alle Regionen der Erde liegt. Spätestens mit der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986 war jeder gezwungen zu verstehen, dass unsere Handlungen nicht nur den eigenen kleinen Umkreis betreffen. Alle Vorgänge auf dieser Erde sind Teil eines globalen Kreislaufs.

Im Idealfall stellt eine nachhaltige Entwicklung das Gleichgewicht ökologischer, ökonomischer und sozialer Ziele her. Dies bedeutet eine große Herausforderung, zumal sich die jeweiligen Absichten meist gegenläufig verhalten. Wollen Staaten das Wirtschaftswachstum rapide vorantreiben, leidet zumeist die Umwelt unter den starken Ausbeutungen von Ressourcen. Zum Ausbau ihrer ökonomischen Wettbewerbsfähigkeit müssen Unternehmen häufig Gehälter kürzen oder Stellen abbauen, worunter Arbeitnehmer leiden und soziale Ansprüche somit zu kurz kommen.

Woran können wir nachhaltige Entwicklung messen?

Ökonomischer Fortschritt lässt sich an einem Anstieg des Pro-Kopf Einkommens einer Nation messen. Er kann über die prozentuale Zunahme des Bruttoinlandsproduktes berechnet werden. Das „BIP“ definiert sich als Summe der Werte aller hergestellten Waren und Dienstleistungen innerhalb eines Staates. Unberücksichtigt bleiben darin allerdings Mehrwerte wie Glück und Zufriedenheit der Menschen. Auch negative Einflüsse wie Umweltverschmutzung werden ebenso wenig bemessen wie unbezahlte Leistungen, etwa Hausarbeit. Lesen Sie für weitere Informationen auch den Themen-Newsletter unseres Mitarbeiters Karl Heinz Jobst „Eine Neue Wirtschaft Braucht Das Land“. Hier wird erörtert, ob wirtschaftliches Wachstum wirklich zu einer besseren und glücklicheren Welt beiträgt.

Der „Human Development Index“ (HDI) der Vereinten Nationen geht hier einen weiteren Schritt: Er berücksichtigt auch die durchschnittliche Lebenserwartung und Länge der Schulzeit in einer Nation und somit soziale Gerechtigkeit. Mit einer Ausprägung von 0,949 liegt Norwegen derzeit auf dem ersten Platz, Deutschland ist Vierter (0,926) mit der durchschnittlichen Lebenserwartung von 81,1 Jahren und einer Ausbildungsdauer von durchschnittlich 17 Jahren. Auf den Plätzen 186,187 und 188 finden sich die Zentralafrikanische Republik, Niger und der Tschad, mit der durchschnittlichen Lebenserwartung von 50-60 Jahren und einer Bildungszeit zwischen 5 und 7 Jahren.

Die ökologische Perspektive wird dahingegen vom „Ökologischen Fußabdruck“ berücksichtigt. Jedes Wirtschaften beansprucht Fläche, Abfälle und Abgase muss die Umwelt wiederum verarbeiten. Mit dem Ökologischen Fußabdruck kann man das Angebot der natürlichen Ressourcen mit seiner menschlichen Nachfrage vergleichen. Wie viel Natur haben wir und wie viel brauchen wir? Während der durchschnittliche Naturverbrauch pro Kopf in Deutschland bei 5,4 gha („globale Hektar“) liegt, verbraucht Bangladesch beispielsweise nur 0,7 gha.

Die Macht des Verbrauchers und lokaler Zusammenschlüsse

Die Agenda 21, welche als Dokument aus dem Kongress in Rio hervorging, lässt sich als eine Gebrauchsanweisung für nachhaltiges Handeln verstehen. Darin sind Leitfäden niedergeschrieben, die zum Großteil nachhaltige Aktionen auf kommunaler Ebene erleichtern sollen. Fair-Trade Landkreise, Fair-Trade-Towns und Fair-Trade-Schulen zeugen von der Umsetzung nachhaltiger Aktionen auf lokalen Ebenen.

Wieso wir uns für eine Stärkung des Eine-Welt-Netzwerks in Bayern und mehr Engagement Bayerns in der Entwicklungszusammenarbeit einsetzen

In Anlehnung an die Agenda 21 unterstützen wir die „Stärkung der Rolle wichtiger Gruppen“, da wir der Meinung sind, dass nur durch gemeinsames Handeln ein großer Schritt in ein zukunftsfähiges und gerechteres Morgen möglich ist. Die Betreiber von Weltläden erfüllen dabei eine sehr wichtige Aufgabe, da sie den Gedanken des Fairen Handels und der Einen Welt in ihre Heimatorte bringen. Denken Sie doch auch beim nächsten Kauf von Kaffee einmal an die ehrenamtlichen Verkäufer in ihrem nächsten Weltladen. Denn die mittlerweile große Auswahl an fairen Kaffeesorten hat mehr verdient, als nur einen Anteil von 2% am nationalen Kaffeekonsum Deutschlands. Der Konsum von fairem Kaffee in der Landtagskantine ist mehr als überfällig! Aber das ist nur ein Bespiel aus der breiten Bandbreite an fairen Produkten, mit denen wir unseren Konsum bewusster und zukunftsfähig gestalten können.

Autorin: Jessica Klug, Studentin Kulturwissenschaften, Vokswirtschaftslehre und Südostasienstudien, Team Fahn seit Januar 2017

Jessica Klug steht Ihnen auch auf der Mainfranken-Messe in Würzburg am Stand der Freien Wähler Landtagsfraktion für Fragen zur Verfügung. Termin Samstag, 30.09.2017 / 14:00 – 17:00 Uhr / Halle 21, Stand 2143.

In Unterfranken gibt es derzeit bereits drei Faitr-Trade Landkreise, darunter auch den Landkreis Miltenberg.

Neues aus der Bayerischen Staatszeitung – Heute: Diplomatenunfälle und Saatgut

Verbesserung der Biodiversität oder Imageförderung auf Kosten der Steuerzahler? … diese Frage stellte Fraktionskollege Michael Piazolo vor einiger Zeit der Bayerischen Staatsregierung und bezog sich dabei auf einen Versand von Saatgut in Höhe von rund 75.000 EUR durch die Umweltministerin.

In meiner Anfrage ging es in dieser Woche um Verkehrsunfälle, die durch Diplomatenfahrzeuge verursacht werden. Der Hintergrund: Mitte Juni war ein Radfahrer gestorben, der durch das Öffnen der Fahrertür eines Diplomatenfahrzeuges (das noch dazu im absoluten Halteverbot stand) gestorben.

Lesen Sie die ausführlichen Beiträge zu diesen beiden (und weiteren) Themen in der aktuellen Ausgabe der Bayerischen Staatszeitung vom Freitag 25.08.2017: Anfragen – Diplomaten, Dienstkleidung, Digitalisierung (PDF-Dokument / 1,81 MB)

Freie Wähler stellen Standorte der Videokameras auf Bahnhöfen und öffentlichen Plätzen in Unterfranken vor

Eine schriftliche Anfrage des Abgeordneten Dr.Hans Jürgen Fahn (Aschaffenburg) bringt es an den Tag. Unterfranken ist mit Videokameras schon gut ausgerüstet.

Allerdings sind die FW verwundert, dass die CSU gerade jetzt dieses Them „so hoch aufhängt“.  So ist dies Videoüberwachungsoffensive der CSU auch eine Wahlkampfoffensive.

Aber: Wiederum sollen aber die Kommunen dies schultern: Fahn: „Wer den Ausbau der kommunalen Videoüberwachung fordert, muss den Kommunen auch die hierfür erforderlichen Mittel zur Verfügung stellen“.

Der Ausbau sollte sich aber nach dem Gefahrenpotential richten.

Grundsätzlich sollte nach Auffassung der Freien Wähler die Videoüberwachung an allen Bahnhöfen die Regel sein.Bahnhöfe sind aber in der Zuständigkeit der Bundespolizei. Hier sollte dann die Bayer. Staatsregierung entsprechenden Druck machen.

In Würzburg wird der Stadtrat in Kürze über einen entsprechenden Antrag entscheiden; hier ist man derzeit in der Phase der Meinunsgbildung.

Bei der Videoüberwachung geht es aber den Daten- bzw. Persönlichkeitsschutz, der auf jeden Fall stark beachtet werden muss und nur im Falle einer strafrechtlichen Notwendigkeit Verwendung finden soll.

Ergänzende Informationen

 

Themen-Newsletter: Eine neue Wirtschaft braucht das Land!

Der Sozialismus ist grandios gescheitert, der Kapitalismus hat kläglich versagt, lebt aber noch durch Korruption in Saus und Braus, ohne dass die Menschen davon einen Vorteil hätten – ganz im Gegenteil.

Einer EMNID-Umfrage von 2012 zufolge wünschen sich 80% der deutschen Bürger eine neue Wirtschaftsordnung.

Bankenkrise, Wirtschaftskrise, Börsenblase, Steuerflucht, Globalisierung, Neokolonialismus, Freihandelsabkommen… Diese Schlagwortsammlung hat bei den Menschen erhebliche Zweifel an den Selbstheilungskräften der „Märkte“ aufkommen lassen.

Zwei von drei Befragten sind der Meinung, dass der Kapitalismus weder für einen „sozialen Ausgleich in der Gesellschaft“, noch für den „Schutz der Umwelt“ sorgt. Zudem glauben zwei Drittel der Befragten nicht mehr daran, dass Wirtschaftswachstum die eigene Lebensqualität steigere. Abgesehen davon weiß inzwischen jedes Kind, dass das Wirtschaftswachstum Grenzen hat, wenn die Ressourcen erschöpft sind.

In einer Rangfolge der persönlich wichtigen Dinge stehen für die Befragten zunehmend postmaterielle Ziele oben: „Gesundheit“ liegt auf dem Spitzenplatz, gefolgt von „Zufriedenheit mit der persönlichen Lebenssituation“ und dem „Schutz der Umwelt“. Erst als Letztes wünschen sich die Deutschen „Geld und Besitz zu sichern und zu mehren“.

Das Volk sei demnach gar nicht so stark an kurzfristigen Zielen interessiert. „Nachhaltigkeit, Umwelt und Soziales liegt vielen Bürgern mehr am Herzen, als Politiker glauben“, sagte Aart De Geus, Leiter der Bertelsmann Stiftung und Auftraggeber der Umfrage.

Wichtige Wahlen stehen vor der Tür und schon übertreffen sich die Parteien wieder gegenseitig in Versprechen für mehr Wachstum, mehr Arbeitsplätze, mehr Wohlstand und gleichzeitig fordern sie aber schnellere Digitalisierung und globalen Freihandel, obwohl wissentlich letzteres Arbeitsplätze in ganz großem Stil vernichten wird.

Wo liegt die Lösung? Können wir darauf hoffen, dass die Politik die wirklichen Wünsche der Menschen erfüllt?

Nein, sicher nicht! Die Rücksichtslosigkeit der Weltwirtschaft und der Hochfinanz mit Profit als einzigem Ziel wird zuverlässig dafür sorgen, dass es weiter sozial und ökologisch bergab geht.

Der alternative Nobelpreisträger, Menschenrechtler und Wirtschaftskritiker Jean Ziegler gab zwei seiner wichtigsten Bücher die Titel „Empört Euch!“ und „Wehrt Euch!“ Er meint damit jeden Einzelnen von uns, der sich dem Diktat der Globalisierungsgewinner verweigern muss um der weltweiten Armut, der Ausbeutung, der Vertreibung und dem Hunger etwas entgegenzusetzen.

Immerhin sagen z.B. die UN-Menschenrechtscharta und die Bayerische Verfassung übereinstimmend, dass Wirtschaft dem Gemeinwohl zu dienen hat. Leider sind diese „Papiere“ (noch) nicht strafrechtlich justiziabel.

Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir – die Zivilgesellschaft – das Heft selbst in die Hand nehmen müssen.

Wir kennen die gegenwärtigen Probleme und wir ahnen die Folgen, die auf uns zukommen. Darauf können wir aber schon heute reagieren. Es gibt Alternativen!

Die von Christian Felber ins Leben gerufene „Gemeinwohlökonomie“ steht für eine konsequent nachhaltige und soziale Wirtschaft. Die von Prof. Niko Paech vertretene „Postwachstumsökonomie“ ist ein Handlungsspektrum für jeden Einzelnen, um sich aus dem Hamsterrad zu befreien und Lebensformen zu erreichen, die mehr Glück statt Stress versprechen und die auch folgenden Generationen eine lebenswerte Welt hinterlassen.

Die Kombination beider Wirtschaftstheorien findet sich bereits in zahllosen Projekten in unserer Gesellschaft wieder. Transition-Towns, Regionale Wirtschaftskreisläufe, Tausch,- Reparatur- und landwirtschaftliche Produktionsinitiativen wie „Urban Gardening“ oder „Solidarische Landwirtschaft“ sind die sichtbaren Symptome für einen Wandel in der Gesellschaft, der still und leise von unten nach oben erfolgt, und der sich nicht mehr auf politische Einsicht und Handlungsfähigkeit verlässt. Die Macht der kleinen Verbraucher und Erzeuger kann nach Erreichen der „kritischen Masse“ – ganz ohne Revolution – eine neue menschenfreundliche Wirtschaftsweise hervorbringen.

Die Freien Wähler planen deswegen unter dem Titel „Eine neue Wirtschaft braucht das Land“ eine „Denkmalnach“-Veranstaltungstour durch Unterfranken.

Autor: Karl Heinz Jobst

Einweihung der Ortsumgehung Sommerau

Für mich war diese Veranstaltung besonders interessant, da ich aus Sommerau stamme und jahrzehntelang die Diskussion um das pro und contra mitverfolgte.

Alle oder besser gesagt: fast alle Sommerauer und Eschauer Bürger freuen sich über die heutige offizielle Eröffnung der Umgehung Sommerau. Ich erinnere mich an größere Diskussionen in den 80 Jahre über das pro und contra der Umgehung; man diskutierte über eine Berg- und Tallinie und hatte viele Argumente für eine Trasse auf der früheren Elsavabahn, mit der ich als Schüler in der 60er Jahren noch oft gefahren bin; man diskutierte auch über die Auswirkungen auf den Sommerauer Sportplatz.

Damals war ich persönlich nahe dran, denn das Haus meiner Eltern steht in unmittelbarer Nähe der Trassen. Auch heute fühle mich noch als Sommerauer. Und heute bin ich als Abgeordneter auch politisch nahe dran, denn die Mittel werden vom Freistaat genehmigt.

Insgesamt ist die Sommerauer Trasse ein überschaubares Projekt mit einer Länge von 1,5 km und rund 5 Mio. € Kosten. Wir warten noch auf die Fertigstellung des Kreisverkehrs am Ortsende oder Beginn (je nachdem von welcher Seite man kommt).

Ich zitiere Norbert Biller, der im Mai 2016 sagte: „Hier entsteht mitten im Grünen eine Ortsumgehung, was zu einigen Auflagen der Naturschutzbehörde und des Wasserwirtschaftsamtes führte“.  Gut so, kann ich nur sagen. In der heutigen Zeit müssen Ökonomie und Ökologie auf einander abgestimmt werden.

Derzeit geht man von 6000 Kfz aus und 250 LKWs, die täglich Sommerau passieren. Unverständlich ist, dass dies immer noch die Zahlen von 2010 sind und dass die aktuellen Zahlen von 2015 unbekannt sind. Das soll jemand in Zeiten einer aktuellen Computertechnik und Zeiten des Internets oder der aktuelle Digitaloffensive der Staatsregierung verstehen. Ich jedenfalls verstehe es nicht.

Die OG Eschau-Sommerau hat als Autobahnzubringer eine wichtige Bedeutung. Aber wir wissen auch: Neue Straßen ziehen neuen Verkehr an. Und nach Sommerau kommen ja noch Hobbach und auch Dammbach. Welche Auswirkungen hat diese für Eschau sinnvolle Umgehung für Hobbach und Dammbach ? Vielleicht hat hier das Staatliche Bauamt ein Gesamtverkehrskonzept in der „Hosentasche“, das uns in einigen Monaten bei Vorliegen der aktuellen Verkehrszahlen  präsentiert wird. Aber verbleiben wir bei der aktuellen offiziellen Eröffnung der Umgehung der Umgehung Sommerau. Die Umgehung ist da und hoffentlich ist die Ruhe in Sommerau dann nicht zu groß. Aber sicherlich werden dann einige Straßenfeste entstehen.

Themen-Newsletter: Frauen im Fokus des Sozialministeriums – Der Verein „Frauen für Frauen“ aus Erlenbach stellt sich vor

Der Verein „Frauen für Frauen“ aus Erlenbach am Main, gegründet am 11.04.2013, wurde mit dem Integrationspreis 2017 ausgezeichnet. Wie das Bayerische Sozialministerium mitteilte, lag der Fokus in diesem Jahr auf der besonderen Rolle von Frauen.

Ziel des Vereins ist es laut Satzung, Frauen in Ihrem Selbstbewusstsein und in Ihrer Selbstständigkeit zu stärken und Ihre Interesse zu vertreten.

„Oma lernt Deutsch“

Der Verein widmet sich dabei vor allem Frauen mit Migrationsarbeit. Im Vorstand des Vereins haben vier von fünf Frauen selbst einen solchen Hintergrund.

Seit 2013 bietet der Verein zum Beispiel Mutter-Kind-Gruppen, einen „Sprechkurs“ oder „Oma lernt Deutsch“.

Angefangen haben die Frauen mit einem Projekt – mittlerweile sind es sechs Projekte, die diese Frauen bewältigen.

Wer mehr erfahren will, findet nähere Informationen in diesem Flyer „Frauen fuer Frauen“ (PDF-Dokument / 806 KB)

Frauen für Frauen stellen ihre ehrenamtliche Arbeit beim Parlamentarischen Abend der Freien Wähler zum Thema „Ehrenamt in turbulenten Zeiten“ im Bayer. Landtag  in München  am Freitag, dem 17.11. ab 18:00 Uhr vor.

Wer  Interesse an dieser Veranstaltung hat, möge sich bitte hier bis 30.9. melden!

 

Tag der offenen Tür der Integrationsbeauftragten am 5. 8. 2017

Als integrationspolitischer Sprecher der Freien Wähler besuchte zusammen mit meiner Mitarbeiterin Jessica Klug diese gelungene Veranstaltung der Integrationsbeauftragten des Bayerischen Landtages Kerstin Schreyer.

Es kamen viele Bürger und auch Gruppen, die Probleme vortrugen. U.a. ging es um die z.T. sehr hohen Gebührenbescheide (wenn sie Arbeit haben, müssen sie z.Z. rückwirkend hohe Gebühren zahlen) und natürlich um die Ausbildungshemmnisse.