Grandioser Erfolg des Volksbegehrens Artenschutz

Ganz klar, ich habe das Volksbegehren von Anfang an unterstützt und sage ganz klar:  Das Volksbegehren ist kein Misstrauensvotum gegen die Landwirte, sondern ein Weckruf sich Gedanken zu machen über ein nachhaltiges Konsumverhalten (hier fehlten Punkte im Volksbegehren), über die Landwirtschaft der Zukunft und über eine Politik, die hierfür die Rahmenbedingungen setzt. Hier muss die Politik sofort beginnen. Die führenden Politiker in Bayern hatten in der Vergangenheit immer Vorbehalte gegen die biologische Landwirtschaft und favorisierten immer ausschließlich  die Regionalität , was natürlich auch gut ist, aber in der Summe zu wenig, Die Bevölkerung will mehr; hier verweise ich auch auf den Koalitionsvertrag, wo klar und eindeutig steht: „ Wir wollen den Anteil an ökologisch bewirtschafteten Flächen mittelfristig verdoppeln “.

Und das ist auch gut so, denn 2/3 der Stickstoffemissionen in Deutschland stammen aus der meist konventionellen Landwirtschaft und das restliche Drittel von Industrie und Verkehr. Es besteht also Handlungsbedarf.

Ich empfehle den Initiatoren des Volksbegehren, ihren Entwurf grundsätzlich beizubehalten. Die Kooperation mit den Landwirten  hat in der Vergangenheit zu wenig gebracht. Daher brauchen wir zum Beispiel „verpflichtende Uferrandsteifen“ von mind. 5 m. Hier muss  Landwirtschaft tabu sein. Man sollte natürlich jetzt die Landwirte mit uns Boot  nehmen und lokale Aktionen starten; vielleicht sind Patenschaften für Blühflächen oder Patenschaften für Streuobstbäume gute Beispiele, weil man hier auch die Kinder bzw. die Schulen miteinbeziehen. Und genau das steht ja auch im Entwurf des Volksbegehrens: Naturschutz und Landschaftspflege in der pädagogischen Ausbildung bzw. in den Lehrplänen intensivieren.

Natürlich muss sich auch der Verbraucher ändern und nicht nur billiges, minderwertiges Fleisch , sondern mehr Fleisch aus biologischem Anbau kaufen. Auch die eigenen Gärten müssen mehr Artenvielfalt ausstrahlen. Aber am Ende heißt es ganz klar:  Ohne die Initiatoren des Volksbegehrens hätte sich in Bayern nichts bewegt. Trotzdem glaube ich ,dass FW-Umweltminister Glauber dies inzwischen erkannt hat und sich nicht vom Bauern- und Jagdverband einseitig beeinflussen lässt. Der Wähler in Bayern will dies auch  nicht mehr.

Dr. Hans Jürgen Fahn, 10 Jahre MdL für die FW und derzeit stellvertr. BN (Bund Naturschutz) -Kreisvorsitzender Miltenberg

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