Straßenprojekte zurückfahren – ÖPNV massiv fördern

Vorschläge des Bundes Naturschutz für den Nahverkehrsplan (einschl. Westfrankenbahn)

  • Aufgrund der demografischen Entwicklung stellt der ÖPNV eine Art Grundversorgung dar, die ausgebaut werden muss
  • Komplette Barrierefreiheit (für den Schienen- und Busverkehr) ist ein absolutes Muss
  • Die Luftbelastung ist auch aufgrund der hohen Fahrzeugdichte sehr hoch (bei Ozon erreichen wir bayer. Spitzenwerte)
  • Der Bund Naturschutz begleitet alle geplanten Straßenbauprojekte in der Region kritisch („Wer Straßen plant, wird Verkehr ernten“). Daher werden z.B. geplante Projekte in Stadtprozelten, Mömlingen und Sulzbach abgelehnt. Hier sind Alternativen nötig wie z.B. im Falle Sulzbach ein Gesamtverkehrskonzept einschl. einer Null-Pluslösung(Verzicht auf Umgehung mit begleitenden Maßnahmen wir z.B. Tempo 30)

BN-Vorschläge für den Nahverkehrsplan im Detail:

  • Zweigleisige Westfrankenbahn und Elektrifizierung der Westfrankenbahn als mittelfristiges Ziel und komplette Einführung eines Ein-Stundentakts (auch am Wochenende) am Untermain
  • Laut integriertem Energie – und Klimaschutzkonzepts der Region soll sich der ÖPNV-anteil bis 2030 verdoppeln. Dafür ist innerhalb der Laufzeit des NVP eine Vergrößerung auf 15% notwendig (heutiger Stand: seit 1995 unverändert: 9%). Der NVP sollte in einem Stufenplan die Maßnahmen benennen, die notwendig sind, um dieses Ziel zu erreichen.
  • Konzepte für die Einbeziehung von Fahrrädern entwickeln, z.B. abschließbare Fahrradboxen in allen Gemeinden mit Bahnanschluss
  • An allen Bahnhöfen sind Bike+Ride-Plätze vorzusehen
  • Ausweitung des E-Biker-Projekts der kommunalen Allianzen auf alle Gemeinden des Landkreises (jede Gemeinde hat dann Ladestationen für E-Autos und E-Bikes)
  • Einführung eines Fahrgastbeirates für den gesamten ÖPNV am Untermain, um die Erfahrungen der Praktiker zu nutzen (der Fahrgastbeirat der Westfrankenbahn hat sich bewährt)
  • Einbeziehung des Fahrgastbeirates und der Naturschutzverbände bzw. des ADFC und VCD in die ARGE ÖPNV (bisher sind hier Politiker vom Untermain vertreten)
  • Flächendeckender ÖPNV in den ländlichen Regionen (insbesondere im südlichen Landkreis) und hier auch in den sogn. Höhengemeinden
  • Komplette Barrierefreiheit (nicht nur Stufenfreiheit) an allen Bahnhöfen der Region
  • Festschreibung eines 100%-Anteils für Niederflurbusse und Konzept für einen Umstieg auf E-Busse und Hybridbusse
  • Entwicklung eines Tourismuskonzepts in der Region, in dem der ÖPNV eine zentrale Rolle spielt. Der Tourismus, insbesondere der Wander- und Fahrradtourismus ist ein nicht unerheblicher Wirtschaftsfaktor und wichtig für die Wahl der Urlaubsregion. Der vorliegende Entwurf des NVP behandelt das Thema Tourismus zu knapp und auch unvollständig. Der BN fordert ein eigenes Kapitel : ÖPNV und Tourismus.
  • Mobilitätsprüfung in der Bauleitplanung. Wichtig ist es, die Bauleitplanung (Bauleitplanung die eine ÖPNV-Erschließung einbezieht) stärker an den Bedienungsachsen des ÖPNVs auszurichten.

gez.: Dr. Hans Jürgen Fahn (stellvertr. Kreisvorsitzender des Bund Naturschutz Miltenberg)

Ergänzende Informationen zum Download: