Parlamentarischer Abend: Kein Bock auf Politik? (08.03.2017)

Scheissegal – Kein Bock auf Politik? Um dieses Thema ging es am vergangenen Freitag (08.03.2017) beim Parlamentarischen Abend im Bayerischen Landtag. Rund 90 junge Menschen waren gekommen, um mit uns über das Thema zu diskutieren.

Kein Bock auf Politik? Stimmt aber nicht. Die Jugend hat doch Lust auf Politik, wünscht aber bessere Beteiligungsplattformen und will, dass die Poilitik mehr auf die Interessen der jungen Menschen eingeht. Lange haben wir über das Thema „Absenkung des Wahlalters“ diskutiert.Wir haben viele Anregungen erhalten. Danke auch an Matthias Penkala, dem Vorsitzenden der Jungen Freien Wähler,  der die Diskussion souverän leitete. Auch die Referenten waren super. Das Publikum wurde dank Ronny Türk aktiv mit einbezogen und stimmte mit ab!

Das Kurzvideo der FW Landtagsfraktion zeigt einige Eindrücke aus der Veranstaltung:

Junge Freie Wähler: Vorstoß auf Bundesebene

Am Samstag den 07.01.2017 fand die Gründungsversammlung der Jungen Freien Wähler Deutschland in Würzburg statt. Anwesend waren Vertreter der Freien Wähler aus ganz Deutschland, sowie eine Menge Junger Freier Wähler. Gäste waren unter anderem Gregor Voht (stellvertretender Bundesvorsitzender Freie Wähler), Stefan Wefelscheidt (Bundesjustiziar Freie Wähler), Hans Jürgen Fahn (Freier Wähler und Mitglied des Landtags Bayern), Helmut Suntheim (Kreisvorsitzender Freie Wähler Würzburg).

In den Grußworten wiesen die Redner auf eine dringende Notwendigkeit von Jugendorganisationen hin und sicherten ihre volle Unterstützung zu.

Als besonderer Gast ist der Vorsitzende der YDE (Young Democrats for Europe) Antoine Carette (aus Frankreich) zu erwähnen. Er sprach über die Organisation und deren Ziele. Demokratie ist eines unserer höchsten Güter und genau aus diesem Grund wurde die Mitgliedschaft der Jungen Freien Wähler Deutschland bei den YDE gleich auf der Gründungsversammlung beschlossen.

Gewählt wurden der Bundesvorstand und vor allem der Bundesvorsitzende Michael Schultheis aus der Nähe von München. Seine Stellvertreter sind im ganzen Bundesgebiet verteilt. Besonders erfreulich ist die Wahl der 18 jährigen Jasmin Müller zur stellvertretenden Vorsitzenden. Mit ihrer Wahl wird ein klares Zeichen in Richtung der Jugend gesendet.

Der Vorsitzende sprach über seine ersten Themenschwerpunkte und setzt diese bei Digitalisierung, Rente und demografischem Wandel. Als signifikantes Schlagwort fiel außerdem „Mittelschicht 4.0“. Er möchte mit der gewählten Vorstandschaft einen soliden, flüssigen und vor allem starken Start hinlegen.

Mit begeistertem Applaus wurde bereits ein wehrpolitischer Antrag auf Europaebene verabschiedet. Hierzu wurde das Konzept der Europäischen Verteidigungsallianz (EVA) entwickelt. Nicht zuletzt wegen der besorgniserregenden Geschehnisse der letzten Jahre bei diversen Terroranschlägen in ganz Europa wird es in Zukunft immer wichtiger, dass sich die Europäischen Staaten noch intensiver vernetzen.

Zitate des Vorsitzenden: „Ich glaube nicht, dass die Jugend von heute nicht mehr politisch aktiv ist, sie ist anders aktiv. Man geht nicht mehr in eine Partei, man geht in eine Bewegung. Ich möchte mit Schwung und Vollgas an die Sache heran gehen.“

Die gewählte Vorstandschaft:

Vorsitzender: Michael Schultheis (Bayern)

Stellvertretende Vorsitzende: Jasmin Müller (Rheinland-Pfalz), Christopher Würz (Bayern), Konstantin Pott (Sachsen-Anhalt), Peter Schüppenhauer (Hessen)

Schatzmeister: Sven Baumeister (Bayern)

Schriftführer: Manuel Werthner (Bayern)

Pressesprecher: Sebastian Leiß (Bayern)

Der Bundesvorsitzende der Freien Wähler Deutschland Hubert Aiwanger, war terminlich leider verhindert.

Meine Grußworte zur Gründungsversammlung:

Liebe Junge Freien Wähler und natürlich auch liebe altgediente „alte“ Freie Wähler, meine sehr geehrten Damen und Herren.

Ich freue mich sehr, dass ich heute dieser richtungsweisenden Gründungsversammlung der Jungen Freien Wähler auf Bundesebene hier im Congress Centrum Würzburg beiwohnen kann.

Ein Termin, der mich insbesondere mit Zuversicht erfüllt.

• Zuversicht deshalb, weil wir im Vorfeld der Bundestagswahl mit dieser Gründungsversammlung ein starkes politisches Zeichen dafür setzten, dass die Freien Wähler zusammen mit Ihrem politischen Nachwuchs, nachhaltig nicht mehr aus der politischen Willensbildung wegzudenken sein werden.

• Zuversicht deshalb, weil die Zeit einfach reif ist, sich auch jugendpolitisch bundesweit zu engagieren.

• Zuversicht deshalb, weil der Wähler ein politisches Gesamtkonzept will und das ist die Teilnahme an allen Wahlen. Und dies nicht nur auf Kommunal- und Landesebene, dort wo wir unsere Fähigkeiten schon seit Jahrzehnten unter Beweis stellen. Nein, gerade auch auf Bundesebene, dort wo der gesunde Menschenverstand, die Konsensfähigkeit und die rein lösungsorientierten Ansätze der Freien Wähler in Zukunft gefragt sein wer-den. Daher sind die 3%, die wir vor einigen Tagen als mögliches Wahlergebnis in Bayern für die BT-Wahl er-halten haben, gar nicht so schlecht. Zuversicht auch deshalb, weil zu einem politischen Gesamtkonzept auch eine fundierte Grundlage gehört, und die fängt bei den Jugendverbänden an.

• Und noch ein wichtiger Gesichtspunkt kommt dazu. Wir Freie Wähler waren früher immer als die „etwas Älteren“ angesehen, die nach dem Motto handelten: „Wer etwas werden will, der geht zu den etablierten Parteien und wer etwas ist, geht zu den Freien Wählern. Das hat sich inzwischen gottseidank geändert, auch dank der Ju-gendorganisationen, die die FW hier gegründet haben. Beispielhaft sind hier die JFW aus Bayern, die sich hervorragend entwickelt haben. In Unterfranken steht Harald Sauer an der Spitze und kann mit seiner jahrelangen Erfahrung punkten. Und die habt ihr ja inzwischen schon, die Bürgermeister, die Stadträte oder die Kreisräte der Jungen Freien Wähler. Die Basis ist also gelegt

• Und nicht vergessen dürfen wir folgenden Aspekt: Der demografische Wandel und der damit verbundene Rückgang der jungen Menschen erfordert nicht weniger, sondern mehr Engagement und mehr Investitionen in Kinder und Jugendliche. Und benötigt man starke Bündnispartner bzw. Befürworter. Und dies werden dann die Jungen Freien Wähler sein.

• Die aktuellen Themen bzw. Entwicklungen in Deutschland, sei es beispielsweise in der Asyl- und Flüchtlingspolitik, der Bildungspolitik oder auch der Sozialpolitik, mit Ihrer immer weiter auseinanderklaffenden Schere zwischen Arm und reich und nicht zu vergessen, der oft klammen Kassen unserer Kommunen, deren Anwalt die Freien Wähler waren, sind und stets sein werden, brauchen Antworten auch von jungen Menschen und das sind die Jungen Freien Wähler.

• Wir Freien Wähler, meine sehr geehrten Damen und Herren, stellen mit unserer Politik in diesen Bereichen stets das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürgern in den Vordergrund, indem wir offen und ehrlich diskutieren, um im Nachgang pragmatische Lösungsansätze präsentieren zu können, die möglichst allen und nicht nur eini-gen wenigen dienen. Dies ist unser Pfund und damit können und müssen wir wuchern.

Wo ist euer politisches Betätigungsfeld? Dort wo es uns allen in einer pluralistischen Gesellschaft mit Ihren In-strumenten einer direkten Demokratie immer wieder da-rum gehen muss, neue Ideen und Anregungen zu gewinnen, die es uns allen ermöglichen, immer wieder über den Tellerrand hinauszuschauen und ggf. auch mal eingetretene Pfade zu verlassen. Neue Ideen, unkonventionelle Wege, das brauchen wir in der Politik mehr denn je. Wir müssen die direkte Demokratie bundesweit ausbauen und dazu brauchen wir euch Junge Freie Wähler.

Folgenden Leitspruch sollte man immer im Kopf haben: Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht. Ganz einfach. So isses.

Wir brauchen neue Ideen in der Politik: Wo, wenn nicht bei uns Freien Wähler, die mit der Vision einer bürgerlich gestalteten und unabhängigen Politik gegründet wurde. Visionen, wie diese auch der heutigen Gründung gut zu Gesicht stehen.

Visionen von einer besseren und vor allem friedlichen Zukunft, zusammen mit allem Menschen, die sich als Teil dieser pluralistischen und demokratischen Gesellschaft fühlen.

George Bernhard Shaw sagte einmal: „Für einen Politiker ist es gefährlich die Wahrheit zu sagen. Die Leute könnten sich daran gewöhnen die Wahrheit hören zu wollen.“ Wenn dem tatsächlich so sein sollte, so werden wir jungen und älteren Freien Wähler uns diesem Risiko immer wieder gerne aussetzen. Und das seit dem Tag unserer jeweiligen Gründung. Voller Überzeugung und voller Zuversicht.