Newsletter „Meine Woche im Landtag“ KW 50 Hans Jürgen Fahn MdL

Liebe Leserinnen und Leser,

Barrierefreiheit…

ist eine Querschnittsaufgabe, die noch sehr im Argen liegt. Bis Bayern wirklich barrierefrei ist, wird noch viel Anstrengung nötig sein und die Opposition wird weiterhin noch viel Druck machen müssen, um Haushaltsmittel locker zu machen. Bei der Weihnachtsfeier des Blinden- und Sehbehindertenbundes Miltenberg und Aschaffenburg durfte ich ein Grußwort sprechen und über das neue Blindengeldgesetz berichten, das ab 2018 Leistungen für hochgradig sehbehinderte und taubblinde Menschen möglich macht. Damit werden über 8.500 Menschen ihren Alltag ein wenig besser gestalten können. Ich musste aber auch ansprechen, dass beim Thema Barrierefreiheit im Zusammenhang mit Öffentlichen Verkehrsmitteln noch viel zu tun ist. Bisher sind nur 38% der bayerischen Bahnhöfe, 24% der Bushaltestellen im Lkr. Miltenberg  und 31% im Lkr. Aschaffenburg barrierefrei. Daran müssen wir arbeiten.

R ü c k b l i c k

Erlenbacher Frauen beim feierlichen Festakt in Würzburg.

Abschluss des bayerischen Modellprojekts zur Prävention von Radikalisierung

Mütter sind die Keimzelle einer jeden Familie. Zu Müttern haben Kinder einen Zugang ohne Umwege bzw. das enge Band zwischen Müttern und ihren Kindern stellt eine wichtige Ressource dar. Der Freistaat Bayern hat als erstes Bundesland das weltweit erfolgreiche Projekt „MotherSchools“, nach Bayern geholt. Dort werden Mütter für die Gefahren radikaler Ideologien sensibilisiert. Ziel ist die Stärkung der Handlungskompetenz von Müttern für eine Friedenserziehung in den Familien. Einer der Projektträger ist der Verein ,,Frauen für Frauen e.V“. In Erlenbach leiten Nilüfer Aktürk (Projektleiterin) und Serpil Gökdemir (Junior Projektleiterin)  dieses Präventionsprojekt  (für Bayern gibt es vier solcher Modellprojekte in Unterfranken) für Frauen mit und ohne Migrationshintergrund. Staatsministerin Emilia Müller lobte das Erlenbacher Projekt, weil es zum ersten Mal auch Flüchtlingsfrauen einbeziehe. Zur Feierstunde in der Residenz in Würzburg kamen auch der zweite Bürgermeister von Erlenbach, Werner Hillerich und der Vertreter von Landrat J.M. Scherf Gerald Rosel , die stellvertretende Schulleiterin des Hermann- Staudinger- Gymnasiums Jutta Rosenberger- Klein und Michael Hren, der Schulleiter der Barbarossa Schule Erlenbach. Unterstützt wird das Projekt vom Landtagsabgeordneten Dr. Hans Jürgen Fahn, der als Mitglied des Sozialausschusses und der Enquetekommission Integration im Bayer. Landtag genau weiß, dass Mother School eine Schlüsselstellung bei der Integration darstellt. Daher ist es wichtig, dass Motherschool bayernweit umgesetzt wird.

Wohnen für Hilfe

Erfolgreiches Projekt Wohnen zur Hilfe in Würzburg braucht eine langfristige Planungssicherheit und eine Unterstützung durch den Freistaat. MdL Fahn unterstützt Würzburger Konzept nachhaltig

Im Projekt „Wohnen zur Hilfe“ sieht der Landtagsabgeordnete der Freien Wähler und Stimmkreisbetreuer der Region Würzburg, Dr. Hans Jürgen Fahn,  grundsätzlich eine gelungene Triologie.  Dem Mangel an bezahlbaren Wohnraum, vor allem bei Studenten wird so entgegen gesteuert, weiter werden bereit stehende Wohnressourcen verwendet und am Ende der Kette steht die Unterstützung alter Menschen.

„Das Konzept „Wohnen zur Hilfe“ ist eigentlich genial,“ so Fahn „weil es außerdem das Generationenthema anpackt!“ Junge Studenten und/oder Auszubildende bekommen von älteren Menschen (Senioren) Wohnraum (z.B. ein Zimmer) zur Verfügung gestellt. Dafür unterstützen sie die älteren Menschen im Alltag, z.B. bei Behördengängen oder bei Hausarbeiten.  Ein entsprechender Antrag der Freien Wähler wurde letzte Woche im Landtag behandelt. In Würzburg wurden seit dem Projektstart 2011 insgesamt 96 Wohnpartnerschaften vermittelt und aktuell werden  12 Wohnpartnerschaften betreut. Vertreter aller Fraktionen waren der Auffassung, dass solche generationenübergreifenden Projekte sinnvoll und notwendig sind. Noch keine Lösung wurde bezüglich einer Finanzierung durch den Freistaat gefunden.

Mirjam Gawenda

In Würzburg erfolgt die Verwirklichung in enger Zusammenarbeit  nach einem gemeinsamen Konzept der Kath. Jungen Gemeinde, der Caritas und dem Bischöflichen Ordinariat. „Aber diese Förderung ist nur bis Ende 2018 gesichert „, so Mirjam Gawenda, die Projektleiterin in Würzburg.  Gawenda weiter: „Eine Unterstützung durch die Staatsregierung würden wir aus diesem Grund sehr begrüßen“. Diese findet aber derzeit nicht statt, was die Freien Wähler kritisieren und auch in der Sitzung des Plenums vom 30.5. von der CSU abgelehnt , aber von SPD und Grünen nachhaltig unterstützt wurde.

Ziel des Antrages der Freien Wähler im Landtag war es, die Verbreitung von Wohnen  zur Hilfe mit Hilfe des Freistaates finanziell mit einem Zuschuss von 50.000 € zu fördern. In Würzburg selbst geht es um die Weiterführung eines erfolgreichen Projekts.

Die Betreiber dieses Projektes am Standort Würzburg bemängeln, dass die finanzielle Förderung nicht nur als Anschubfinanzierung für neue Projekte gewährt  werden sollen. Damit diese neuen Projekte auch nachhaltig als feste Wohnformen umgesetzt und etabliert werden können, wäre eine langfristige Finanzierung über die Anschubfinanzierung hinaus notwendig.

Bayernweit ist dieses Projekt derzeit in 11 Städten anzutreffen und zwar in  Gauting, Starnberg, Erlangen, Fürstenfeldbruck, Bamberg, München, Freising, Landsberg am Lech, Würzburg, Aschaffenburg und Regenstauf.

Aus den Erfahrungen von Würzburg will Fahn im Landtag nochmals einen neuen Antrag stellen, mit dem erreicht werden soll, dass aus einer Anschubfinanzierung mittel- und langfristig eine dauerhafte Unterstützung wird . Ziel ist es laut Fahn, dass auch bestehende erfolgreiche Projekte wie das in Würzburg langfristig gesichert und auch ausgebaut werden. Zusätzlich muss dieses erfolgreiche Projekt bayernweite Verbreitung finden. Es kann auch nicht sein, dass in Großstädten wie zum Beispiel Nürnberg, Augsburg oder Ingolstadt dies nicht anzutreffen ist, obwohl es gerade dort aufgrund der Wohnungsknappheit für Studenten notiger wäre denn je .

Aktive Hilfe

Besuch beim Verein „Aktive Hilfe“ Würzburg. Unschätzbare Unterstützung für Menschen in Not

Wer sich an sie aus der Stadt und aus dem Landkreis Würzburg wendet, leidet wirklich Not. Vor allem Geld ist chronisch knapp. Dadurch wird die kaputte Waschmaschine zur Katastrophe. Auch gibt es niemanden, der im Krankheitsfall die Wäsche wäscht. Das Team der Aktiven Hilfe Würzburg hilft hier schnell und unbürokratisch, sagt die Geschäftsführerin Katharina Bethge, die auch von Kirsten Emmerich unterstützt wird.

Fahn: „Ich bin begeistert von der Konzeption des Vereins, der 10 Mitarbeiter beschäftigt und sich bisher ohne staatliche Zuschüsse finanziert und noch zusätzlich auf ehrenamtlicher Basis zusätzliche Hilfe leistet.“

Aktuelle Zahlen belegen die aktuellen Probleme der Menschen, die unterhalb der aktuellen Armutsgrenze leben:

  • 53 % dieser Haushalte können sich keinen einwöchigen Urlaub leisten
  • 32% leiden in ihren Wohnungen unter Lärm oder haben Feuchtigkeit in der Wohnung und können nicht angemessen heizen
  • 20% können sich nicnt angemessen ernähren
  • Knapp 20% der über 65jährigen sind altersarmutgefährdet

Ich weiß, dass die Altersarmut in Bayern immer mehr zunimmt und dass solche regionale Anlaufstellen eine großartige Hilfe darstellen. Mitarbeiterin Kirsten Emmerich erzählt, dass es Ziel des Vereins ist, Menschen dazu zu befähigen, ihr Leben wieder aus eigener Kraft zu gestalten. „Wir lassen solche Menschen nicht fallen und helfen schnell und erfolgreich. Behörden loben zwar ihr Engagement, aber das war es dann auch, sagen Bethge und Emmerich. „Das muss sich ändern“, sagt Fahn, denn der Verein“Aktive Hilfe“ leistet unschätzbare Arbeit für die Allgemeinheit, die eigentlich der Staat (Freistaat bzw. Kommunen) leisten müssten. Jetzt suche ich Möglichkeiten bzw. Fördertöpfe, um diesem Verein zu konkret zu helfen.