Rückblick: Maifeier der Gemeinde Thüngersheim: MdL Fahn: Der Satz „Sozial ist, was Arbeit schafft“ ist heute überholt

Der Landtagsabgeordnete und Mitglied des Sozialausschusses im Bayer. Landtag, Dr. Hans Jürgen Fahn (Stimmkeisbetreuer Würzburg) war als Gastredner bei der Maifeier der Gemeinde Thüngersheim eingeladen.

Dr. Fahn sagte in seiner 20minütigen Rede, dass der Satz des ehemaligen Bundesarbeitsministers F.J. Jung „Sozial ist, was Arbeit schafft“, heute weitgehend überholt ist. Zwar werden in Deutschland derzeit Rekordgewinne von den Arbeitnehmern erwirtschaftet und die Arbeitslosigkeit sei auf einem Rekordtief. Aber schlecht sind derzeit die Löhne und die soziale Absicherung. „Wir haben inzwischen ein Schattenreich der Leih- und Zeitarbeit, der Dumpinglöhne oder der Ein-Euro-Jobs. Denn wie sollen die Arbeitnehmer hier bei uns in Bayern von prekärer Arbeit auf Dauer leben“, sagte Fahn. Bei uns  überwiege derzeit die Ungleichheit, die mit noch mehr Flexibilisierung einhergehe.

Unsere Gesellschaft wird immer älter und da müsse man die Personen, die unseren Wohlstand aufgebaut haben durch eine gute Alterssicherung belohnen. Dabei gehe es auch um eine bessere Absicherung von Geringverdienern und Langarbeitslosen, wenn wir die Altersarmut vermeiden wollen.

Wichtig ist dabei eine Rentenreform, die ihren Namen verdient. Die Freien Wähler haben hier einige Bausteine:

  • Die versicherungsfremden Leistungen müssen aus der gesetzl. Rentenversicherung herausgenommen werden
  • Sofortige Aussetzung der weiteren Absenkung des Rentenniveaus
  • Alle Mütter sollen das gleiche Recht auf einen Rentenanspruch besitzen und zwar unabhängig vom Geburtsdatum ihrer Kinder.
  • Beibehaltung der Beiträge zur Rentenversicherung bei max. 20 %.

Wichtig ist auch die Löhne und Arbeitsbedingungen von Pflegern und  Erziehern zu verbessern und für die jungen bessere Jobchancen zu geben, als dass sie nur von Praktikum zu Praktikum hetzen.